Welche Arten Schimmelpilze gibt es?
Schimmel entwickelt sich besonders in feuchten Räumen wie Badezimmern, Kellern und Küchen. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 % wird als angenehm und gesund empfunden. Doch sobald die Feuchtigkeit auf über 70 % ansteigt, entsteht schnell Schimmel. Er kann sich oft zunächst unbemerkt ausbreiten, doch sobald erste Hinweise auftreten, sollte man umgehend reagieren.
Schimmelarten, die in Wohnräumen vorkommen, können Ihre Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen. Die Auswirkungen reichen von anhaltenden Kopfschmerzen und Müdigkeit über Allergien und Atemwegserkrankungen bis hin zu Haut- und Augenreizungen sowie schweren, chronischen Infektionen. Daher ist es wichtig, Schimmel so schnell wie möglich zu entfernen. Zwei der häufigsten Arten Schimmelpilze sind Aspergillus und Stachybotrys chartarum.
Aspergillus
Aspergillus ist eine Gattung von Schimmelpilzen, die sich bevorzugt auf Baumwollstoffen niederlässt, aber auch auf Materialien wie Hanf, Jute und Kapok, sowie auf Polstermöbeln und Schaumstoffmatratzen gedeiht. Diese Schimmelpilze sind außerdem häufig auf Lebensmitteln wie Früchten, Gemüse, Mehl, Nüssen, Marmelade und Brot zu finden, ebenso wie auf Heu, Silagefutter und sogar Tierkot, besonders in der Vogelhaltung. Auch auf Holz, Papier und Tapeten ist Aspergillus oft anzutreffen. In Wohnräumen liebt dieser Schimmel feuchte Bereiche wie Badezimmer, Keller oder Blumenerde, insbesondere in der Nähe von Heizungen.
Einige Aspergillus-Arten produzieren Mykotoxine, also giftige Stoffwechselprodukte wie Aflatoxin, Fumagillin oder Gliotoxin, die bei Menschen Lebensmittelvergiftungen auslösen können. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem kann Aspergillus allergische Reaktionen hervorrufen und sogar die Lunge, den Magen-Darm-Trakt oder das Nervensystem befallen. Die verschiedenen Erkrankungen, die durch Aspergillus verursacht werden, fasst man unter dem Begriff Aspergillosen zusammen. Weitere Informationen dazu findest du auf speziellen Webseiten, die sich mit den durch Aspergillus ausgelösten Krankheiten beschäftigen.
Wegen der charakteristischen Form ihrer Fortpflanzungsorgane wird Aspergillus auch als Gießkannenschimmel bezeichnet, da diese an den Kopf einer Gießkanne erinnern.
Stachybotrys chartarum
Der Schimmelpilz Stachybotrys chartarum tritt häufig in Innenräumen nach Wasserschäden auf. Besonders auf Gipskartonplatten, Tapeten und anderen zellulosehaltigen Materialien findet er ideale Wachstumsbedingungen. Dieser Pilz ist berüchtigt für seine Produktion von Mykotoxinen und gilt als Verursacher der Stachybotrymykose. Die von ihm produzierten Toxine, wie Satratoxin, T2-Toxin und Trichothecene, können nicht nur durch Einatmen, sondern auch durch Hautkontakt aufgenommen werden.
Symptome, die bei einer Exposition gegenüber Stachybotrys chartarum auftreten können, sind vielfältig. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsprobleme und Müdigkeit. Auch Haarausfall, grippeähnliche Beschwerden, Atemwegsprobleme wie Bronchitis, Asthma oder chronischer Husten sind möglich. Weitere Symptome umfassen Atembeschwerden, Hautreizungen, nässende Entzündungen der Haut, gerötete und geschwollene Gesichtshaut, Augenprobleme, allgemeines Unwohlsein, Veränderungen im weißen Blutbild, Nasenbluten bis hin zu Lungenbluten und Herzrhythmusstörungen. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass der Pilz die Immunabwehr stört und bei Säuglingen entzündliche und blutende Lungenerkrankungen auslösen kann.
Bereits geringe Mengen von Stachybotrys chartarum in der Raumluft können toxische Wirkungen entfalten! Selbst abgestorbene Sporen des Pilzes können weiterhin gesundheitsschädlich und allergen sein.
Vergiftungen durch Stachybotrys chartarum verlaufen in vier Stadien:
- Geschwüre in der Mundschleimhaut, begleitet von übermäßiger Speichelbildung, Entzündungen der Nasenschleimhaut und der Bindehaut.
- Reduktion der weißen Blutkörperchen.
- Gestörte Blutgerinnung, Fieber und Durchfall.
- Keine Nahrungsaufnahme mehr möglich, was schließlich zum Tod führen kann.
Interessanterweise ähneln die Symptome einer Vergiftung durch Stachybotrys chartarum in frappierender Weise denen der Alzheimer-Krankheit. Der Verlust des logischen Denkens und Gedächtnisstörungen bei betroffenen Personen könnte leicht als altersbedingter geistiger Verfall oder der Beginn von Alzheimer interpretiert werden. Forscher vermuten, dass ungünstige Umweltbedingungen, wie sie durch Schimmelpilzbefall entstehen, genetisch bedingte Krankheiten wie Alzheimer auslösen oder verschlimmern können.
Eine erste Identifizierung dieses Schimmelpilzes kann durch eine einfache Probeentnahme mittels Direktpräparat, wie zum Beispiel Tesafilm, erfolgen. Diese Methode ist besonders praktisch, da die charakteristischen Sporen von Stachybotrys unter dem Mikroskop oft gut erkennbar sind, was eine erste Verdachtsdiagnose ermöglicht. Natürlich sollten nach einer positiven Erstdiagnose weiterführende Untersuchungen und professionelle Beseitigungsmaßnahmen folgen.
Ist Schimmel immer sichtbar?
Sichtbarer Schimmel, zum Beispiel am Fenster oder an der Küchendecke, lässt sich oft leicht beseitigen. Häufig ist Schimmel jedoch nicht sichtbar! Er versteckt sich gerne in schwer zugänglichen Bereichen wie hinter Möbeln, unter Fußleisten oder hinter Wandverkleidungen.
Unsichtbarer Schimmel ist auch für Laien mit sensiblen Nasen kaum auffindbar – hier kommen wir zum Einsatz! Mit jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik geht es dem Schimmel an den Kragen. Sodass Sie sich wieder sorglos und gesund in Ihrem Zuhause wohlfühlen können.